Liga-Präsident Dr. Rolf Gössner:
„Bürgerrechtsbewegung hat einen glaubwürdigen Repräsentanten
und Mitstreiter gegen die andauernde Aushöhlung der Grund- und Bürgerrechte
verloren“
Hans
Lisken ist tot. Er starb bei der Verteidigung der Bürgerrechte während einer
Experten-Anhörung im sächsischen Landtag, wo er ein Plädoyer gegen die geplante
weitere Verschärfung des Polizeigesetzes gehalten hatte. Prof. Dr. Hans Lisken
ist als langjähriger Polizeipräsident in Düsseldorf, als
Polizeirechts-Kommentator (Handbuch des Polizeirechts) sowie als
Fritz-Bauer-Preisträger für Verdienste um Recht und Gerechtigkeit bekannt
geworden.
Die Internationale Liga für Menschenrechte trauert um Hans Lisken, der sich als humanistisch und demokratisch gesinnter Jurist bleibende Verdienste erworben hat. Liga-Präsident Rolf Gössner: „Das Bürgerrechtsspektrum in der Bundesrepublik hat einen glaubwürdigen Repräsentanten und engagierten Mitstreiter gegen die andauernde Aushöhlung der Grund- und Bürgerrechte verloren. Unermüdlich warnte Hans Lisken vor dem Wandel des liberal-demokratischen Rechtsstaates in einen Präventions- und Sicherheitsstaat.“ Er habe dies mit seiner Fachautorität als ehemaliger Richter und Polizeipräsident getan - in letztgenannter Funktion „eine wahre Rarität“.
„Das humanistisch-demokratische Vermächtnis von Hans Lisken, sein Bemühen um ein freiheitliches Verfassungsverständnis und seine Warnungen vor einem freiheitszerstörenden Sicherheits- und Kontrollstaat werden uns in unserer Bürgerrechtsarbeit weiter bestärken und begleiten“, sagte Gössner.